Kanzler


Merkmale:
schwach behaarte, fast kahle, grüne Triebspitze;
Blatt mittel bis groß, rundlich, schwach 3-5-lappig, deutlich gebuchtet, Blattrand gezähnt;
Traube mehr klein, breit geschultert;
Beeren mittel bis groß, rund bis oval, dickschalig, grün bis gelbgrün.

Eigenschaften:
für die Traubenreife keine hohen Lageansprüche,
jedoch wegen schlechter Holzreife und Winterfrostanfälligkeit keine kältegefährdeten Lagen,
anfällig gegen Peronospora, Oidium und Stiellähme, wüchsig und dichtlaubig,
Ertragsniveau 60-70 hl/ha, Mostgewicht 85°-95° Oechsle,
sehr lang mögliche Zuckereinlagerung und Mostgewichtsverbesserung durch späten Vegetationsabschluss.

Wein:
Weine mit Stoff und Fülle, häufig Spät- und Auslesen,
sortentypisches Bukett erreicht erst im zweiten Jahr volle Entfaltung,
Weine sind langlebig.

Verbreitung:
bestockte Rebfläche in Deutschland 56 ha.

Synoyme:
-

Klonbezeichnung:
28-57




Klon: 28-57

Züchter:
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Dienstsitz Oppenheim

Anschrift:
Wormser Straße 111, 55276 Oppenheim, Tel.: 06133/930-175, Fax: 06133/930-103,
mailto:hans-guenther.kissinger@dlr.rlp.de, http://www.dlr-rnh.rlp.de/

Selektionsziele:
Verbesserung und Stabilisierung des Ertrages, Verbesserung der Holzreife

Selektionsdauer:
1970-1996

Ausgangsklonzahl:
6

Sanitärer Status:
Virustest 1990 (Neustadt), Mauketest 1989 (Neustadt)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
0,73

Leistungsdaten:
Mittel aus:
1986-2002
Mostgewicht (°Oe)
93
Ertrag (kg/a)
144
Säure (g/l)
9,7
Standort:
Alzeyer Römerberg; Kalk-Mergelboden; Unterlage SO4.

Besondere Eigenschaften:
-

Anpflanzungsempfehlung:
das überaus starke Wachstum des Klons erfordert Unterlagen wie SO4 oder Binova. Hervorragende Lagen und Böden mittlerer Bonität sind optimale Standorte.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
die Ertragsleistung konnte mit dem Klon 28-57 auf 100 hl/ha =(133 kg/a) angehoben werden. Als weinbaulich sensible Rebsorte bürgt der Wein in 9 von 10 Jahren für Mostgewichte der Prädikatsstufe Spätlese und höher.

Literatur:
-Einzelergebnisse können beim Züchter eingesehen werden.


    www.weinbau.rlp.de