Riesling, Weißer


Merkmale:
gelblich-grüne, stark weißfilzige, behaarte Triebspitze mit rötlichem Anflug;
5-lappige, wenig gebuchtete, stumpf gezähnte Blätter mit derber, blasiger Oberfläche und unterseits wolliger Behaarung;
Traube klein bis mittelgroß, sehr dichtbeerig;
Beere rund, grün bis gelbbraun und schwarz punktiert;
wenig Bukett, säurebetont.

Eigenschaften:
stellt höchste Lageansprüche,
problemloser, kräftiger aufrechter Wuchs, sehr gute Holzreife,
beste Winterfrostfestigkeit, recht trockentolerant, robuster Gesundheitsstatus,
tendiert zu erhöhtem Roten Brenner- und Stielkrankheitenbefall.

Wein:
die fruchtige Säure verleiht dem Wein Frische, Rasse und Lebendigkeit,
Weine mit großem Potential und Entwicklungsfähigkeit,
Pfirsich- bis Schwarzer Johannisbeerenton,
vom Kneipwein bis zur Trockenbeerenauslese.

Verbreitung:
bestockte Rebfläche in Deutschland 21 050 ha.

Synoyme:
-

Klonbezeichnung:
Heinz 65, Heinz 108; Bernkastel 68

37 Trier, 34 Trier

356 Fin

N 90

24 Gm (24-195 Gm, 24-196 Gm, 24-209 Gm)*
64 Gm (64-177 Gm, 64-183 Gm, 64-184 Gm)
94 Gm (94-02 Gm)
110 Gm (110-06 Gm, 110-11 Gm, 110-18 Gm, 110-30 Gm)
198 Gm (198-10 Gm, 198-12 Gm, 198-16 Gm, 198-25 Gm, 198-30 Gm, 198-44 Gm)
239 Gm (239-12 Gm, 239-17 Gm, 239-20 Gm, 239-25 Gm, 239-34 Gm)
* in Klammer, jeweilige Subklone

HN 83

378, 391, Steinberg 99, DN 400, DN 500

St 7, St 91, St 26, Ra 69, Ra 95, Ra 98

Müller 2090

Schlöder 40

DH 20

Schäffer 3, Schäffer 4

We E 3, We E 100, We M 76, We O 44, We O 55, We 29, We 49, We 158

FR 52, FR 53, FR 54, FR V9/10

Weis 1, Weis 17, Weis 21





Klon: Heinz 65, Heinz 108; Bernkastel 68

Züchter:
Deutsches Rotes Kreuz (DRK) Sozialwerk Bernkastel-Wittlich gem. GmbH
vormals Kreisrebenveredlungsanstalt Bernkastel-Kues

Anschrift:
Am Kurpark 1, 54470 Bernkastel-Kues, Tel.: 06531/960312, Fax: 06531/960331,
mailto:remmrich@drk-sozialwerk.de

Selektionsziele:
Heinz 65 u. Heinz 108 - hohe Leistungsfähigkeit bezüglich Mostgewicht und Ertrag, Chlorosetoleranz
Bernkastel 68 - lockere Traubenstruktur, Verminderung der Bodentrauben, Ertragsstabilisierung, Mostgewichtsverbesserung, intensivere Blattfarbe

Selektionsdauer:
Heinz 65 und Heinz 108
Bernkastel 68
1911-1956
1914-1953
Neuaufbau 1985-1995
Neuaufbau 1977-1995

Ausgangsklonzahl:
Heinz 65 und Heinz 108: 481
Bernkastel 68: 149

Sanitärer Status:
Heinz 65 und Heinz 108 : Virustest 1978 (Bernkastel-Kues), Mauketest 1989 (Neustadt)
Bernkastel 68: Virustest 1979 (Bernkastel-Kues), Mauketest 1989 (Neustadt)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
Heinz 65
Heinz 108
Bernkastel 68
1,65
0,53
7,00

Leistungsdaten:
Mittel aus:
1993-19951988-1989,
1991-1995
Klon:
Heinz 65Bernkastel 68
Mostgewicht (°Oe)
79
73
Ertrag (kg/a)
143
178
Säure (g/l)
12,4
11,1
Botrytisbefall (%)
26
17
Bodentrauben (Note)
2,0
1,1
Standort:
Klon Heinz 65 - Bernkastel-Kues; Standraum 1,5 m x 1,4 m; Schieferverwitterung; Drahtrahmenerziehung;
Unterlage SO4.
Klon Bernkastel 68 - Bernkastel-Kues; Standraum 1,9 m2; Schieferverwitterung; Pfahlerziehung;
Unterlage 26 G.

Besondere Eigenschaften:
beim Klon Bernkastel 68 sind die Trauben auffallend geschultert. Gegen ungünstige Bedingungen wie Kälte, Hitze und Trockenheit, als auch reduzierte Düngung, ist dieser Klon gefeit.
Die Klone Heinz 65 und Heinz 108 zeigen im Reifezustand eine Gelbfärbung der Trauben. Bezüglich Nährstoffverwertung, Anschnitt und Ertrag sind günstige Reaktionen zu erkennen. Gute Anpassung an Unterlage und Boden, sowohl bei intensiver als auch bei extensiver Kultur.

Die Mostklärung ist bei Heinz 65 und Heinz 108 auffallend gut. Der Ausbau und die Reifung der Weine ist durch die Balance der Fruchtsäuren sehr charakteristisch.
Bernkastel 68 bringt feinrassige Weine mit dezenter Frucht. Selbst bei hohen Erträgen sind keine Qualitätseinbußen zu erkennen. Die Jungweinentwicklung ist schnell.

Anpflanzungsempfehlung:
Heinz 65 und Heinz 108 bevorzugen auf Ton- und Lehm- sowie staunassen Böden die Unterlagen SO4 und Binova. Auf leichten, durchlässigen und trockenen Standorten (Steillagen) wurden mit den Unterlagen 5 C, Börner und 125 AA beste Erfahrungen gemacht.

Klon Bernkastel 68 ist ein guter Pfropfpartner für alle bekannten Unterlagen. Er kann sich den Standorten gut anpassen.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
Die vegetative Auslesevermehrung mit Nachkommenschaftsprüfung der Heinz-Klone erfolgte durch Otto Heinz, Hahnheim, Rheinhessen. Nach dessen Tod führte seine Tochter Ilse Henrici die Erhaltungszüchtung zielstrebig fort. Ab 1984 war die KRVA Bernkastel-Kues Lizenznehmer und seit 1995 war sie eingetragener Erhaltungszüchter. 1998 ist die Erhaltungszüchtung auf das DRK-Sozialwerk übergegangen.
Aus heutiger Sicht ist festzustellen, dass die hochgesteckten Ziele des Züchters Otto Heinz im vollen Umfang erreicht wurden. In Vergleichsproben wurden gute bis sehr gute Beurteilungen erzielt.
Der Klon Bernkastel 68, bis 1991 galt die Bezeichnung T 68, wurde durch Fuess, Preußische Rebenveredlungsanstalt, Bernkastel-Kues entdeckt. In den Folgejahren erfuhr der Klon eine starke Verbreitung im In- und Ausland. Hierzu trägt sicher bei, dass sich die Weine durch Frucht und Eleganz auszeichnen, was sich in zahlreichen Auszeichnungen, bis hin zum “Wein des Jahres” niedergeschlagen hat.

Literatur:
- Schöffling, H., et al.; 1990: Qualitätssicherung durch Ausnutzung unterschiedlicher Reaktionsweisen von Klonen der Sorte Weißer Riesling auf Kulturarbeiten im Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer. Deutsches Weinbau-Jahrbuch 41, 79-80, Waldkircher Verlag, Waldkirch.
- Schöffling, H., et al.; 1991: Rieslingklone in der Leistungsprüfung. Deutsches Weinbau-Jahrbuch 42, 63-82, Waldkircher Verlag, Waldkirch.
- Schöffling, H.,et al.; 1993: Klon-Züchtung bei Weinreben in Deutschland. Waldkircher Verlag, Waldkirch, 94-95,254-334, 420, 423, 447, 584-684.
- Schöffling, H.; 1993: Bernkastel 68: Ein Spitzenklon wird 100 Jahre (1895-1995) alt. Das Deutsche Weinmagazin, 110-113.



Klon: 37 Trier, 34 Trier

Züchter:
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel Dienstsitz Trier

Anschrift:
Egbertstraße 18/19, 54295 Trier, Tel.: 0651/97760, Fax: 0651/9776126,
mailto:wilfried.zipse@dlr.rlp.de, http://www.dlr-mosel.rlp.de/

Selektionsziele:
hohe Qualität mit wirtschaftlichem Ertrag bei umweltschonender Kulturweise, gute Affinität und Adaption (typischer Rieslingcharakter im Wein)

Selektionsdauer:
1970-1990

Ausgangsklonzahl:
124

Sanitärer Status:
Virustest 1995 (Neustadt); Mauketest 1993 (Neustadt)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
37 Trier
34 Trier
0,37
0,16

Leistungsdaten:
Mittel aus:
1984-19901984-1990
Klon:
37 Trier
34 Trier
Mostgewicht (°Oe)
61
66
Ertrag (kg/a)
130
110
Säure (g/l)
14,2
12,8
Botrytisbefall (%)
5
9
Bodentrauben (Note)
1,3
1,3
Standort:
Kanzem; Standraum 1,98 m2; lehmiger Sand;
Unterlage 5 C

Besondere Eigenschaften:
bei Klon 34 Trier ist eine intensivere Gelbfärbung der Beeren zu beobachten.

das Mostgewicht liegt bei Klon 34 Trier im Durchschnitt der Jahre über und die Gesamtsäure unter den Vergleichsklonen.

Anpflanzungsempfehlung:
da der Klon 34 Trier starkwüchsig ist, sollte eine den Böden angepaßte Unterlage ausgewählt werden, deshalb sollte auch der Standraum nicht zu eng sein.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
die Klone 30 Trier, 31 Trier, 32 Trier, 33 Trier, 35 Trier, 36 Trier, 38 Trier, 39 Trier werden weiter bearbeitet, aber zur Zeit nicht veredelt.

Literatur:
- Schöffling, H., et al.; 1990: Qualitätssicherung durch Ausnutzung unterschiedlicher Reaktionsweisen von Klonen der Sorte Weißer Riesling auf Kulturarbeiten im Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer. Deutsches Weinbau-Jahrbuch 41, 75-86, Waldkircher Verlag, Waldkirch.
- Schöffling, H., et al.; 1991: Rieslingklone in der Leistungsprüfung. Deutsches Weinbau- Jahrbuch 42, 63-82, Waldkircher Verlag, Waldkirch.
- Schöffling, H., et al.; 1993: Klon-Züchtung bei Weinreben in Deutschland. Waldkircher Verlag, Waldkirch, 94-95, 254-334, 422-452, 584-684, 764.



Klon: 356 Fin

Züchter:
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Dienstsitz Bad Kreuznach
bearbeitet bei DLR Dienstsitz Oppenheim

Anschrift:
Wormser Straße 111, 55276 Oppenheim, Tel.: 06133/930-175, Fax: 06133/930-103,
mailto:hans-guenther.kissinger@dlr.rlp.de, http://www.dlr-rnh.rlp.de/

Selektionsziele:
Verminderung des Bodentraubenanteils, Ertragsstabilität, Mostgewichtsverbesserung

Selektionsdauer:
seit 1973

Ausgangsklonzahl:
6

Sanitärer Status:
Virustest 1982 (BBA Bernkastel); Mauketest (Neustadt)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
3,37

Leistungsdaten:
Mittel aus:
1981-2002
Mostgewicht (°Oe)
83,3
Ertrag (kg/a)
115,3
Säure (g/l)
11,9
Bodentrauben (%)
0,6
Standort:
Kreuznacher Kahlenberg; schiefriger Verwitterungsboden; teilbegrünt; hängig; Unterlage SO4.

Besondere Eigenschaften:
lange Vegetationsdauer (auch bei Trockenheit), auffallend geringer, kaum meßbarer Bodentraubenanteil, gute Holzausreife, geringe Verrieselungsanfälligkeit.
fruchtbetont, blumig, nachhaltig.

Anpflanzungsempfehlung:
Wahl der Unterlage in Abhängigkeit von den Standortbedingungen.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
es ist gelungen, das gesetzte Ziel, einen geringen Bodentraubenanteil, gepaart mit einer hohen Ertragssicherheit und einer sehr guten Qualität, zu erreichen.

Literatur:
-



Klon: N 90

Züchter:
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz

Anschrift:
Breitenweg 71, 67435 Neustadt an der Weinstraße, Tel.: 06321/6710, Fax: 06321/671222,
mailto:gerd.goetz@dlr.rlp.de, http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/

Selektionsziele:
Gesundheit, markanter Rieslingtyp, Ertragssicherheit

Selektionsdauer:
seit 1913

Ausgangsklonzahl:
150

Sanitärer Status:
Virustest seit 1982 (Neustadt); Mauketest ab 1989 (Neustadt)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
4,792

Leistungsdaten:
Mittel aus:
1975-1994 1)1989-2002 2)
Mostgewicht (°Oe)
79,3
75,3
Ertrag (kg/a)
131,1
164,1
Säure (g/l)
11,1
12,0
Standort:
Pfalz,
1)Johannitergarten; lehmiger Sand; Unterlage 5 C.
2)Kurfürst; Lößlehm; verschiedene Unterlagen.

Besondere Eigenschaften:
mittlere Ertrags- und erhöhte Mostgewichtsleistung, mittlere Säurewerte.
auf reduktiven Ausbau achten. Markanter, von fruchtigen Aromen geprägter Rieslingtyp.

Anpflanzungsempfehlung:
als Unterlage empfehlen sich auf wüchsigen, kalkhaltigen Böden SO4 und Binova, auf Sandboden 5 C.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
Neustädter Kleinklone dienten stets nur der internen Trennung bei der Auslesezüchtung im Hinblick auf Vermehrungsnachweise und Gesundheit, nicht der Trennung beim Verkauf.
Der Rieslingklon N 90 besteht zwar aus Kleinklonen, die bei der Testung und Vermehrung getrennt werden, beim Winzer tritt aber, solange keine deutlicheren Unterschiede
nachweisbar sind, nur N 90 in Erscheinung. Selektionen aus alten, bisher nicht klonenzüchterisch bearbeiteten, teils wurzelechten Weinbergen, sind in Prüfung.

Literatur:
- Großer, H., et al.; 1962: Der Riesling Klon 90 (Neustadt), ein Beitrag zur Klonenzüchtung der Pfalz. Weinberg und Keller, 288-307.
- Schumann, F., et al.; 1991: Klonenzüchtung an der SLFA Neustadt. Forschung-Schule-Praxis 39, 71-88.
- Diverse Jahresberichte der SLFA Neustadt (heute DLR Rheinpfalz).



Klon:
24 Gm
(24-195 Gm, 24-196 Gm, 24-209 Gm)*
64 Gm
(64-177 Gm, 64-183 Gm, 64-184 Gm)
94 Gm
(94-02 Gm)
110 Gm
(110-06 Gm, 110-11 Gm, 110-18 Gm, 110-30 Gm)
198 Gm
(198-10 Gm, 198-12 Gm, 198-16 Gm, 198-25 Gm, 198-30 Gm, 198-44 Gm)
239 Gm
(239-12 Gm, 239-17 Gm, 239-20 Gm, 239-25 Gm, 239-34 Gm)
* in Klammer, jeweilige Subklone

Züchter:
Forschungsanstalt Geisenheim, Fachgebiet für Rebenzüchtung und Rebenveredlung

Anschrift:
Von-Lade-Straße 1, 65366 Geisenheim, Tel.: 06722/502121, Fax: 06722/502120,
mailto:e.ruehl@fa-gm.de, http://www.fa-gm.de/

Selektionsziele:
höchste Weinqualität bei sicheren Erträgen

Selektionsdauer:
seit 1921

Ausgangsklonzahl:
mehrere Hundert

Sanitärer Status:
Virustest aller Subklone 1972-1976 (Colmar), ständige, sanitäre Kontrolle im eigenen ELISA-Labor

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
24 Gm
64 Gm
94 Gm
110 Gm
198 Gm
239 Gm
1,04
1,70
0,39
2,45
11,77
12,25

Leistungsdaten:
Mittel aus:
1975-1996
Klon:
24 Gm
64 Gm
94 Gm
110 Gm
198 Gm
239 Gm
Mostgewicht (°Oe)
88
89
87
88
92
89
Ertrag (kg/a)
94
107
91
90
80
82
Säure (g/l)
12,4
12,9
12,9
12,4
12,6
12,7
Botrytisbefall (%)
20
20
23
18
18
19
Bodentrauben (%)
5
6
5
7
8
7
Standort:
Geisenheimer Fuchsberg; tiefgründiger Lößlehm;
Anschnitt 5-6 Augen/m²; Unterlage 5 C.

Besondere Eigenschaften:
-

Anpflanzungsempfehlung:
auf allen für Riesling geeigneten Standorten und entsprechenden Unterlagen.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
die einzelnen Klonfamilien und ihre Subklone lassen sich wie folgt charakterisieren:
Klon 24 Gm verhaltenes Rieslingaroma; Klon 64 Gm harmonische Frucht, ausgewogene Weine;
Klon 94 Gm verhaltenes, ausgewogenes Rieslingaroma;
Klon 110 Gm ausgeprägtes, feines Rieslingaroma;
Klon 198 Gm elegant, feinfruchtiger Rieslingtyp;
Klon 239 starkes, fruchtiges Rieslingaroma.

Literatur:
-



Klon: HN 83

Züchter:
Genossenschaftskellerei Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg, Rebveredlungsanstalt

Anschrift:
Winzerstraße 38, 74074 Heilbronn, Tel.: 07131/255882, Fax 07131/255885,
mailto:rebveredlung-hn@vr-web.de

Selektionsziele:
Mostgewichtsstabilisierung, Ertragsstabilität, kleinere Beeren
Verminderung der Verrieselung, Verbesserung der Botrytisstabilität

Selektionsdauer:
seit 1975

Ausgangsklonzahl:
17

Sanitärer Status:
Virustest 1992/94 (Freiburg)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
0,60

Leistungsdaten:
Mittel aus:
1994
Mostgewicht (°Oe)
73
Ertrag (kg/a)
141
Säure (g/l)
-
Standort:
Grantschener Eselsberg (Südlage); mittelschwerer Keuperboden; jede 2. Gasse begrünt;
Unterlage SO4 und Heilbronner Stiftsberg; schwerer Keuper; Unterlage Binova.

Besondere Eigenschaften:
Grantschener Eselsberg (Südlage); mittelschwerer Keuperboden; jede 2. Gasse begrünt;
Unterlage SO4 und Heilbronner Stiftsberg; schwerer Keuper; Unterlage Binova.
sehr frische, saftig-lebendige Weine

Anpflanzungsempfehlung:
bei normalen Böden SO4 oder Binova, bei flachgründigen Böden 5 BB.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
sehr ertragsstabiler vor allem aber in der Zuckerleistung auffälliger Klon, die Entscheidung über eine Ertragsregulierung liegt in der Hand des Winzers.

Literatur:
-



Klon: 378, 391, Steinberg 99, DN 400, DN 500

Züchter:
Gutsverwaltung Niederhausen-Schloßböckelheim (ehemalige Weinbaudomäne)

Anschrift:
55585 Oberhausen/Nahe, Tel.: 06758/92500, Fax: 06758/925019,
mailto:info@riesling-domaene.de, http://www.riesling-domaene.de/

Selektionsziele:
Ertragsstabilisierung, Mostgewichtsverbesserung, Verbesserung der Stiellähme- und Botrytisfestigkeit, Verminderung des Bodentraubenanteils, gezielte Gesundselektion

Selektionsdauer:
seit 1915, danach ständiger Neuaufbau, Hauptprüfung für DN 400 und DN 500 1973-1975;
Eintragung letzterer beim Bundessortenamt 1981

Ausgangsklonzahl:
420

Sanitärer Status:
Virustest 1985 (Neustadt); Mauketest 1990 (Neustadt) für Klon 378, 391, DN 500

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
7,30 (Klone insgesamt)

Leistungsdaten:
Mittel aus:
1979-1988
Klon:
378
391
DN 500
Mostgewicht (°Oe)
67
68
69
Ertrag (kg/a)
105,2
108,4
113,6
Säure (g/l)
12,2
12,1
12,5
Standort:
Schloßböckelheimer Kupfergrube; sandiger, grusiger Porphyrit; Unterlage SO4.

Besondere Eigenschaften:
DN 500 bezüglich Bodentraubenanteil und Botrytisbefall gegenüber 378 und 391 deutlich verbessert. Mostgewichts- und Ertragsleistung von DN 500 im Vergleich zu 378 und 391 erhöht.
Klone zeichnen sich durch deutlich fruchtbetonte Art aus.

Anpflanzungsempfehlung:
in Abhängigkeit vom Standort und erstrebten Ertrags- und Qualitätsniveau sollte als Unterlage SO4, Binova oder 5 C bzw. 5 BB verwendet werden.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
die Klone gehen auf Selektionen der Staatlichen Weinbaudomänen Niederhausen-Schloßböckelheim zurück. Sie wurden 1998 von uns übernommen und fortgeführt. Mit dem Klon DN 500 ist es in hervorragender Weise gelungen, die gesetzten Zuchtziele zu erreichen.

Literatur:
- Schöffling, H., et.al.; 1993: Klon-Züchtung bei Weinreben in Deutschland. Waldkircher Verlag, Waldkirch.
- Hofäcker, W.; 1997: Genetische Ressourcen erhalten. Das Deutsche Weinmagazin, H22, 11-15.



Klon: St 7, St 91, St 26, Ra 69, Ra 95, Ra 98

Züchter:
Hessische Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach

Anschrift:
Domäne Steinberg, 65346 Eltville, Tel.: 06123/2093, Fax: 06123/888688,
mailto:steinberg@staatsweingueterhessen.de, http://www. staatsweingueterhessen.de/

Selektionsziele:
höchste Weinqualität bei sicheren Erträgen, Lockerbeerigkeit

Selektionsdauer:
seit 1921

Ausgangsklonzahl:
101

Sanitärer Status:
Virustest 1991 (Geisenheim)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
2,18 (Klone insgesamt)

Leistungsdaten:
Mittel aus:
-
Klon:
-
Mostgewicht (°Oe)
-
Ertrag (kg/a)
-
Säure (g/l)
-
Standort:
-

Besondere Eigenschaften:
-

Anpflanzungsempfehlung:
auf allen für Riesling geeigneten Standorten und entsprechenden Unterlagen.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
von 1989 bis 1996 wurden bei den Hessischen Staatsweingütern Kloster Eberbach 6 Riesling-Subklonenanlagen erstellt. Alle notwendigen Untersuchungen werden laufend weitergeführt. Ständige sanitäre Kontrollen. Lockerbeerigen Rieslingsubklonen gilt das besondere Augenmerk. Die züchterische Bearbeitung lag bis 1997 in den Händen von Franz Zweifler, Staatsweingut Steinberg-Hattenheim, ab 1998 wird diese Arbeit von Carsten Pfaff, Staatsweingut Steinberg-Hattenheim und Stefan Seyffardt, Staatsweingut Rauenthal weitergeführt.

Literatur:
-



Klon: Müller 2090

Züchter:
Karl Müller

Anschrift:
Saarburger Straße 15, 54441 Kanzem, Tel.: 06501/16517,
mailto:info@weingut-karl-mueller.de, http://www.weingut-karl-mueller.de/

Selektionsziele:
Stielfestigkeit, Traubenfäuletoleranz

Selektionsdauer:
1967-1997

Ausgangsklonzahl:
13

Sanitärer Status:
Virustest 1999 (Neustadt)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
0,1240

Leistungsdaten:
Mittel aus:
1971-1983
Mostgewicht (°Oe)
67
Ertrag (kg/a)
111
Säure (g/l)
14,3
Botrytisbefall (%)
22
Bodentrauben (Note)
2,3
Standort:
Filzem/Saar; Standraum 1,30 m x 1,15 m; Schieferverwitterung;
Unterlage 5 C.

Besondere Eigenschaften:
-die verbesserte Stielfestigkeit ermöglicht ein längeres Hängenlassen am Stock und damit eine bessere Traubenqualität.

Anpflanzungsempfehlung:
auf allen Böden und Unterlagen geeignet.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
der Klon Müller 2090 wurde 1920 von einem Pionier der Klonenselektion, Ludwig Beck, Meddersheim/Nahe entwickelt. Über Wanderlehrer Willig und Verwalter Zeuner kam er über Peter Lörscher, Schleich zum heutigen Züchter Karl Müller.

Literatur:
- Schöffling, H., et al.; 1990: Qualitätssicherung durch Ausnützung unterschiedlicher Reaktionsweisen von Klonen der Sorte Weißer Riesling auf Kulturarbeiten im Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer. Deutsches Weinbau-Jahrbuch 41, 75-86, Waldkircher Verlag, Waldkirch.
- Schöffling, H., et al.; 1991: Rieslingklone in der Leistungsprüfung. Deutsches Weinbau-Jahrbuch 42, 63-82, Waldkircher Verlag, Waldkirch.
- Schöffling, H., et al.; 1993: Klon-Züchtung bei Weinreben in Deutschland. Waldkircher Verlag, Waldkirch, 94-95.



Klon: Schlöder 40

Züchter:
Josef Schlöder, Weingut-Rebenveredlung

Anschrift:
Urbanusstraße 15, 54340 Leiwen/Mosel,, Tel.: 06507/3716, Fax: 06507/8111,
mailto:info@rebschule-schloeder.de, http://www.rebschule-schloeder.de/

Selektionsziele:
ertragssicherer Klon, gute Erträge, gute Winterfrostfestigkeit, geringe Botrytisanfälligkeit

Selektionsdauer:
1928-1956

Ausgangsklonzahl:
34

Sanitärer Status:
Virustest 1987 (Neustadt); Mauketest 1989 (Neustadt)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
1,3

Leistungsdaten:
Mittel aus:
3 Standorten bzw. 20 Ernten
1989-2001
Mostgewicht (°Oe)
81
Ertrag (kg/a)
137
Säure (g/l)
11,5
Bodentrauben (Note)
1,8
Standort:
-

Besondere Eigenschaften:
geringe Traubenfäule.

Anpflanzungsempfehlung:
beste Erfolge wurden mit den Unterlagen SO4 und 5 C erzielt. Bei sehr kräftigen, nachhaltigen Böden bewährten sich 3309 und Börner, bei passenden Böden auch 5 BB und
125 AA.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
der Klon wurde 1985 von der LLVA in Trier übernommen und seit dieser Zeit von uns weiter selektioniert.

Literatur:
-



Klon: DH 20

Züchter:
Josef Schlöder1) und Werner Magmer2) (vormals Hans Duchêne)

Anschrift:
1)Urbanusstraße 15, 54340 Leiwen, Tel. 06507/3716, Fax: 06507/8111,
mailto:info@rebschule-schloeder.de, http://www.rebschule-schloeder.de/
2)Hauptstraße 19, 55546 Biebelsheim, Tel.: 06701/7243, Fax: 06701/961138,
mailto:rebschule.magmer@t-online.de

Selektionsziele:
hohe Qualität bei gutem Ertrag, Ertragssicherheit, sehr gute Affinität

Selektionsdauer:
seit 1964; Eintragung beim Bundessortenamt 1994

Ausgangsklonzahl:
30

Sanitärer Status:
Virustest und Mauketest 1988 (BBA Bernkastel/Neustadt)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
1,3

Leistungsdaten:
Mittel aus:
1989-1992
Mostgewicht (°Oe)
83
Ertrag (kg/a)
113
Säure (g/l)
11,7
Standort:
Kreuznacher Brückes; grusig schiefriger, sandiger Lehm; jede 2. Zeile begrünt;
Unterlage SO4.

Besondere Eigenschaften:
gemessen am allgemeinen Sortenspektrum im Habitus starkwüchsiger wirkend und Laubwand intensiver dunkelgrün, etwas höherer Anteil geschulterter Trauben, weniger Bodentrauben.
verbesserter, zuckerfreier Extrakt, säurestabil, wird allgemein als Wein mit feiner Rieslingart bewertet.

Anpflanzungsempfehlung:
nicht zu enger, von der Tendenz her eher größerer Standraum.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
Der Klon geht auf eine Selektion von Hans Duchêne zurück. Wir haben den Klon 2002 übernommen.

Literatur:
-



Klon: Schäffer 3, Schäffer 4

Züchter:
Edwin Schrank (vormals Josef Schäffer, Neustadt/Weinstraße)

Anschrift:
Weisenheimer Straße 38, 67273 Dackenheim, Tel.: 06353/91006, Fax: 06353/3871,
mailto:e.e.schrank@gmx.de

Selektionsziele:
Stielfestigkeit, weniger Bodentrauben, höhere Qualität durch weniger Gescheine je Trieb, intensivere Blattfarbe

Selektionsdauer:
1958-1986; fortlaufende Nachselektion

Ausgangsklonzahl:
25

Sanitärer Status:
Virustest 1983 (Neustadt); Mauketest 1989 (Neustadt)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
0,81

Leistungsdaten:
Mittel aus:
-
Klon:
-
Mostgewicht (°Oe)
-
Ertrag (kg/a)
-
Säure (g/l)
-
Standort:

Besondere Eigenschaften:
Ertrag, Mostgewicht und Säure liegen im Bereich des Sortenspektrums.
Schäffer 3 weist im Schnitt 3-4 Gescheine je Trieb und einen etwas längeren Traubenstiel auf, Schäffer 4 hat dagegen nur 2 Gescheine je Trieb, der Traubenstiel ist kürzer und allgemein stielfester, das Blattwerk ist dunkelgrüner, woraus auf eine höhere Assimilation geschlossen werden kann.
die Weine beider Klone sind ausdrucksstarke Rieslingtypen mit ausgewogener Säurestruktur, nicht kantig.

Anpflanzungsempfehlung:
-

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
die Klone gehen ursprünglich auf eine Selektion von Josef Schäffer, Neustadt zurück. Er beobachtete die einzelnen Rebstöcke sehr aufmerksam und machte sich hinsichtlich Vitalität und Blattgrünfärbung die besondere Blattstellung solcher Pflanzentypen zu nutze. Ich habe die Klone 1992 von ihm übernommen.

Literatur:
- Hofäcker, W.; 1997: Genetische Ressourcen erhalten. Das Deutsche Weinmagazin, H22, 11-15.



Klon: We E 3, We E 100, We M 76, We O 44, We O 55, We 29, We 49, We 158

Züchter:
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg

Anschrift:
Traubenplatz 5, 74189 Weinsberg, Tel.: 07134/504188, Fax: 07134/504189,
mailto:rebenzuechtung@lvwo.bwl.de, http://www.lvwo.bwl.de/

Selektionsziele:
Festigkeit der Traubenstiele, kleine aromatische Beeren bei geringer Botrytisanfälligkeit der Trauben, Weinqualität

Selektionsdauer:
seit 1916; Eintragung beim Bundessortenamt 1956

Ausgangsklonzahl:
-

Sanitärer Status:
Virustest 1989 (Freiburg) bei Klon We 29 und We 158

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
2,76 (Klone insgesamt)

Leistungsdaten:
Mittel aus:
2 Standorten
1979-2003
Klon:
We E 3
We E 100
We M 76
We O 44
We O 55
We 29
We 49
We 158
Mostgewicht (°Oe)
74,4
74,2
73,2
72,9
73,1
73,6
74,0
74,1
Ertrag (kg/a)
12,4
104,7
104,9
107,8
99,4
96,1
95,5
110,1
Säure (g/l)
11,5
11,1
11,3
10,7
11,1
11,1
10,8
10,9
Standort:
Lauffen Langes Gewann; leichter SSW-Hang; sandiger Lehm;
Unterlage 5 BB;
Weinsberg Schemelsberg; SW-Hang; Keuperverwitterungsboden;
Unterlage 5 BB.

Besondere Eigenschaften:
-

Anpflanzungsempfehlung:
die Unterlage richtet sich nach den Bodenverhältnissen. 5 BB nur in sehr armen Böden, ansonsten SO4, Binova oder 125 AA. In kalkarmen Böden auch 5 C.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
aufgrund ihrer Leistungskonstanz und guten Weinqualität befinden sich nur noch die Klone
We 29 und We 158 in der Vermehrung. Von diesen beiden Klonen sind bereits Kleinklone in
verschiedenen Zuchtstadien gepflanzt. Die Klone We E 3 und We E 100 werden neu geprüft.

Literatur:
- Hill, B.; 1986: 60 Jahre Staatliche Rebenzüchtung und Rebenveredelung in Lauffen a.N. Rebe und Wein 39, 398-403.
- Bleyer, K., et al.; 1995: Unterlagenvergleiche bei den Ertragsrebsorten, Bl. Limberger We 379 und W. Riesling We 158. Rebe und Wein 48, 298-299.
- LVWO-Klonenbroschüre, Mai 2002.
- LVWO-Homepage: Veröffentlichungen, Rebsorten/Züchtung.



Klon: FR 52, FR 53, FR 54, FR V9/10

Züchter:
Staatliches Weinbauinstitut Freiburg

Anschrift:
Merzhauser Straße 119, 79100 Freiburg, Tel.: 0761/4016561, Fax: 0761/4016564,
mailto:poststelle@wbi.bwl.de, http://www.wbi.bwl.de/

Selektionsziele:
hohe Blühfestigkeit, hohes Mostgewicht, Klone mit lockeren Trauben, hohe Weinqualität

Selektionsdauer:
seit 1951; Eintragung beim Bundessortenamt 1990

Ausgangsklonzahl:
ca. 100

Sanitärer Status:
Virustest 1986 (Freiburg)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
1,73

Leistungsdaten:
Mittel aus:
3 Standorten bzw. 15 Ernten
1980-1987
1998-2002
Klon:
FR 52
FR 53
FR 52
Mostgewicht (°Oe)
75
76
83
Ertrag (kg/a)
139
134
119
Säure (g/l)
11,6
12,0
9,7
Standort:
-

Besondere Eigenschaften:
Klon FR 52 hat weniger Bodentrauben.

Anpflanzungsempfehlung:
alle Klone bewährten sich unabhängig von den Böden auf den Unterlagen 5 BB und 125 AA.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
1990 wurde der Klon V 9/10 von der Genossenschaft Varnhalt übernommen. Er wird vom Staatlichen Weinbauinstitut weiter bearbeitet. Die Klone FR 53 und FR 54 werden nicht mehr vermehrt.

Literatur:
- Thoma, K.; 1983: Riesling und Silvaner in der Obhut der Rebenzüchtung. Der Badische Winzer, 236-244.
- Thoma, K.; 1987: Riesling - züchterische Bearbeitung am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg. Der Badische Winzer, 398-401.
- Thoma, K.; 1990: Weinbauinstitut als Klonenzüchter für Riesling eingetragen. Der Badische Winzer, 118-119.



Klon: Weis 1, Weis 17, Weis 21

Züchter:
Hermann Weis

Anschrift:
Weingut St. Urbanshof, 54340 Leiwen, Tel.: 06507/93770, Fax: 06507/937730,
mailto:st.urbans-hof@t-online.de, http://www.urbans-hof.de/

Selektionsziele:
Klon Weis 1 - Lockerbeerigkeit, Vitalität, Blühfestigkeit;
Klon Weis 17 u. Weis 21 - Vitalität, sicherer Ertrag, Blühfestigkeit und Frosthärte

Selektionsdauer:
1947-1985

Ausgangsklonzahl:
69 (Weis 21)

Sanitärer Status:
Virustest 1989 (Neustadt); Mauketest 1989 (Neustadt)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
15,0

Leistungsdaten:
Mittel aus:
1984-1988
13 Jahren
1995-2001
Klon:
Weis 1
Weis 17
Weis 21
Weis 1
Weis 17
Weis 21
Mostgewicht (°Oe)
61
61
65
81
77
84
Ertrag (kg/a)
103
125
127
123,7
121,2
133,7
Säure (g/l)
14,7
15,8
14,9
11,4
11,9
12,5
Botrytisbefall (%)
6,1
5,0
2,3
-
-
-
Bodentrauben (Note)
1,4
1,3
2,3
-
-
-
Standort:
Kanzem; lehmiger Sand;
Standraum 1,8 m x 1,2 m;
Standraum 1,8 m x 1,2 m;
Avelsbach; Devonschiefer;
Standraum 1,5 m x 1,5 m;
Hanglage; Unterlage 5 C
Altenbamberg; Porphyr-Verwitterungsboden; Standraum 1,76 m², Unterlage SO4.

Besondere Eigenschaften:
bei Klon Weis 1 ist eine intensive Gelbfärbung und Lockerbeerigkeit zu beobachten, während bei Weis 17 und Weis 21 eine absolute Blühfestigkeit, geschulterte Trauben und ein aufrechter Wuchs zu erkennen sind. Klon Weis 21 weist eine höhere Winterfrosthärte auf.
die Weinreife bei Klon Weis 1 ist früh, er hat eine weiche Säure, die im Vergleich zu
Weis 17 etwa um 1-2 g/l niedriger liegt; Weis 17 zeigt hingegen eine höhere Säure. Bei
Weis 21 ist die Säure kräftig, die Weine bleiben durch die spätere Entwicklung jung und frisch, sie sind insgesamt sehr langlebig.

Anpflanzungsempfehlung:
die oben genannten Klone sind für alle Böden, Klimata und Lagen, sowie Unterlagen geeignet.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
seit 1961 wurde der Klon Weis 1 schon 3 mal neu aufgebaut. Der Weis 21 wird bereits seit 50 Jahren von uns in Leiwen bearbeitet, er wurde bisher schon viermal neu aufgebaut. Seine größte Verbreitung findet er an Mosel-Saar-Ruwer, wird aber auch mit großem Erfolg in allen anderen Deutschen Weinbaugebieten angebaut und hat auch eine internationale Verbreitung in Kanada, Südafrika, Australien, Jugoslawien, Moldawien, Ukraine und anderen Ländern gefunden. Selbst bei kräftigem Ertrag sinkt die Leistungsfähigkeit in der Qualität nicht ab. In Bezug auf die Weinqualität haben sich bei Weis 21 im Laufe der Jahre die zwei Subklone Weis 21-7 und Weis 21-30 als besonders leistungsfähig, im Bezug auf das Mostgewicht, herausgestellt.

Literatur:
- Schöffling, H., 1983: Erhaltungszüchtung der Sorte Weißer Riesling. Winzerkurier, 53ff.
- Schöffling, H., et al.; 1990: Qualitätssicherung durch Ausnützung unterschiedlicher Reaktionsweisen von Klonen der Sorte Weißer Riesling auf Kulturarbeiten im Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer. Deutsches Weinbau-Jahrbuch 41, 79-81, Waldkircher Verlag, Waldkirch.
- Schöffling, H., et al.; 1991: Rieslingklone in der Leistungsprüfung. Deutsches Weinbau-Jahrbuch 42, 63-82, Waldkircher Verlag, Waldkirch.
- Schöffling, H., et al.; 1993: Klon-Züchtung bei Weinreben in Deutschland. Waldkircher Verlag, Waldkirch.














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