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Warmer feuchter Winter – mehr Moos und Algen
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Tipp des Monats
Warmer feuchter Winter – mehr Moos und Algen. Wie bereits in den letzten Wintern, die warm waren und dadurch fast durchgehende Vegetationszeiten hatten, kann man auch jetzt wieder das Ausbreiten von Moosen und Algen im Rasen, auf Beeten und gepflasterten Flächen beobachten. Algen und Moose zählen zu den niederen Pflanzenformen. Sowohl Algen als auch Moose enthalten “Blatt”farbstoffe, mittels derer sie mit Hilfe des Sonnenlichtes organisches Material bilden (Photosynthese) und dabei Sauerstoff produzieren. Algen sind viel einfacher aufgebaut als Moose und benötigen ständig Feuchtigkeit. Das “glitschige Image” der Algen stammt von den sogenannten “Alginaten” oder Schleimstoffen, die sie vor Austrocknung schützen. Moose dagegen sind schon etwas komplizierter gebaut und sind nicht ständig auf Wasser angewiesen. Ökologisch betrachtet bilden die Moose wichtige Wasserspeicher für ihre Umgebung. Sie nehmen Wasser auf, speichern es und geben es langsam wieder ab. Weder Algen noch Moose besitzen Wurzeln. Nährstoffe und Wasser werden direkt von den Pflanzenzellen aufgenommen. Deshalb sind sie auf möglichst hohe Feuchtigkeit angewiesen. Mit Hilfe spezieller Überdauerungsformen können auch Trockenphasen überwunden werden. Der verregnete Dezember bot beiden Arten relativ gute Lebensbedingungen. Grundsätzlich sind weder Moose noch Algen negativ zu bewerten, da sie keine Pflanzen direkt schädigen und sogar Sauerstoffproduzenten sind. Trotzdem können beide zum Problem werden, wenn sie an der falschen Stelle oder im Übermaß auftreten. Besonders auf befestigten Flächen, die begangen werden wie z.B. Außentreppen, Garten- und Zuwegen stellen beide eine Unfallgefahr da. Hier hilft ein regelmäßiges Kehren mit einem harten Straßenbesen schon den Anfängen zu wehren. Sind bereits Moospolster vorhanden, kann man diese mit einem Schaber abheben. Recht praktisch dafür ist auch ein Stahldrahtbesen mit Schabekante. Vorsicht ist allerdings bei weichen Belägen wie z.B. einer holzbeplankten Terrasse geboten. Hier müssen weichere Borsten zum Einsatz kommen, wenn man das Holz nicht zerkratzen will. Mit einem Hochdruckreiniger kann man ebenfalls Algenbeläge und Moose entfernen. Doch der starke Wasserstrahl kann empfindliche Oberflächen angreifen, zum Beispiel Travertin, Sand- oder Kalkstein. Bei der Hochdruckreinigung von Holzterrassen richten sich die Holzfasern auf, wodurch Feuchtigkeit in das Material ziehen kann. Folge: Schmutz und Algen setzen sich umso schneller wieder auf die angegriffene Oberfläche. In nassen Jahren können sich Algen auch auf Rasenflächen stark vermehren. Im Gegensatz zu der regelmäßig wiederkehrenden Vermoosung ist dies zwar meist nur in verregneten Sommern der Fall, kann aber gelegentlich auch in warm-nassen Wintern an „günstigen“ Stellen auftreten. Je nach Art überziehen sie den Erdboden mit einem farbigen, glitschigen Belag und konkurrieren, meist in Gesellschaft mit Moos, mit den Gräsern der Rasenflächen. Da die Rasenflächen bei Nässe nicht betreten werden, ist auch kein sofortiges Handeln nötig. Wird es trocken, vertrocknen auch die Algen und man kann sie abrechen. Grundsätzlich eignen sich die gegen Moose bewährten Gegenmaßnahmen auch gegen Algen. Da beide die gleichen Lebensbedingungen haben treten sie auch oft gemeinsam auf. Zeigt sich diese Problematik im Garten, sollten dort wo sie stören, vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden. Ziel ist, dass die Bodenoberfläche rasch abtrocknet und dadurch sich die Bedingungen sowohl für Algen wie für Moose verschlechtern. Für den Rasen bedeutet dies z.B. vertikutieren, dünne Sandschicht im Frühjahr und/oder Herbst aufbringen, und alle Möglichkeiten für ein optimales Graswachstum nutzten, damit die Fläche einen möglichst dichten Grasteppich erhält. Vom Einsatz von Moosvernichtern oder Grünbelagsentfernern sollte man möglichst Abstand nehmen, zumal ihre Wirkung nicht lange anhält. Da an vielen Stellen Moos und Algen jedoch lediglich eine Frage des ästhetischen Anspruches sind, sollten entsprechende „Reinigungsaktionen“ kritisch hinterfragt werden. An historischen Gemäuern wird ein solches „Ergrünen“ oft als „Patina“ und „romantisch“ wahrgenommen – warum dann nicht auch im eigenen Umfeld, solange es „verkehrssicher“ ist?
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