Grabgestaltung - nicht nur ein herbstliches Thema

Im Herbst aber auch an Ostern werden die Friedhöfe verstärkt besucht werden. Für viele, die erstmals die Grabpflege übernommen haben, ein Anlass, nochmals die Grabbepflanzung zu überdenken. Neben dem Wunsch, die Grabstätte liebevoll zu gestalten tritt oft die Notwendigkeit, den Pflegeaufwand gering zu halten. Dazu ist eine genaue Planung der Bepflanzung notwendig. Hier einige Tipps:
  • Betrachten Sie bewusst den Grabstein, die Bepflanzung der Umgebung (z.B. Bäume oder Büsche hinter der Grabstätte). Stimmen Sie die Grabbepflanzung stilistisch auf diese Gegebenheiten ab.
  • Informieren Sie sich über die Lichtverhältnisse (sie wechseln evtl. im Laufe des Tages und übers Jahr) und die Bodenverhältnisse. Denn nur eine standortgerechte Bepflanzung gibt die Voraussetzung für ein gutes Gedeihen.
  • Teilen Sie die zu bepflanzende Fläche in einen Teil für Dauerbepflanzung und einen Teil für Wechselbepflanzung ein. Eine geometrische Aufteilung erleichtert die gestalterische Anordnung. Bedenken Sie dabei, dass der Pflegeaufwand für eine Dauerbepflanzung wesentlich kleiner ist. Selbst bei 70% Dauerbepflanzungsfläche bleibt noch genügend Platz für eine jahreszeitliche Wechselbepflanzung oder Grabschmuck.
  • Skizzieren Sie sich die Pflanzfläche und zeichnen Sie die Pflanzen in ihrer Endgröße ein. Anfängliche Lücken können mit preiswerten Bodendeckern oder Rindenmulch geschlossen werden. Dies ist billiger, als teure Pflanzen nach wenigen Jahren heraus zu reißen.
  • Einige langsam wachsende, immergrüne Pflanzen einplanen: Mahonie, Stechpalme und einige Koniferen-Zwergformen eignen sich als Rahmenbepflanzung, die den Übergang von Grab zu Grabstein gestaltet. Aber auch als Bodendecker sind immergrüne Pflanzen wie z.B. Efeu einsetzbar.
  • Akzente setzen durch blühende Pflanzen und solchen mit interessanten Blattformen und –farben. Wählen Sie Pflanzen mit einer langen und zeitlich versetzten Blütezeit, so bleibt das Grab über viele Wochen und Monate attraktiv. Für die Dauerbepflanzung finden Sie in jeder Gärtnerei hierzu eine reiche Auswahl an Stauden und Gräsern für die unterschiedlichsten Standorte. Aber auch niedrige Ziersträucher wie z. B. Rosen (nur bei sonnigem Standort!), sind je nach Sorte sowohl zur Rahmenbepflanzung als auch als Bodendecker geeignet.
  • Pflanzen immer in Gruppen einplanen, das wirkt optisch ruhiger.
  • Planen Sie einen Platz für eine jahreszeitliche Bepflanzung oder ein Grabgesteck ein. Ist die Bepflanzung symmetrisch vorgesehen, liegt er in der Regel in der Mitte, bei asymmetischer Aufteilung an einer Seite bzw. Ecke.
  • Wählen Sie die Wechselbepflanzung passend zur Dauerbepflanzung: z.B. Alpenveilchen, Stiefmütterchen, Hornveilchen, Eriken, aber auch Herbstzeitlose und Herbstmargeriten. Alpenveilchen (auch als Dauerbepflanzung möglich) sind nicht nur wegen ihrer Farben (in weiß, rosa, rot oder violett) sehr beliebt. Sie harmonisieren auch gut mit Silberkraut und Gräsern und lassen auch bei den ersten Minusgraden nicht gleich die Blüten hängen. Astern und Chrysanthemen werden ebenfalls gern gepflanzt, weil sie bis in den November hineinblühen. Dazu passt gut Heide in ihren verschiedenen Farben.

Bei einer sorgfältigen Planung und Pflanzenauswahl kann ein Grab über zehn Jahre ohne Umgestaltung und mit relativ wenig Pflege auskommen.

Weitere Infos:
http://www.hswt.de/forschung/wissenstransfer/2013/oktober-2013/grabgestaltung.html
http://www.grabpflege.de/images/content/service/download_richtlinien_gaertnerische_grabgestaltung.pdf


Fotos von der BUGA Koblenz: Gräber mit schattigem Standort




Bilder von der Bundesgartenschau in München
2005
Akzente durch Wechselbepflanzung (Alpenveilchen)
Auch auf kleiner Fläche:
Dauer- und Wechselbepflanzug
Einfach und schlicht-
Grab mit reiner Dauerbepflanzung




Gleiches herbstliches Farbspiel, aber unterschiedlich angeordnet!
Rahmenbepflanzung um Grabstele
Einzelgräber unterschiedlich gestaltet:
Fotos: © DLR


Gartenakademie@dlr.rlp.de     www.Gartenakademie.rlp.de