Fettgebackenes zur Faschingszeit

Mutzenmandeln und Krapfen (Kräppel), auch Berliner genannt, gehören an den tollen Tagen einfach dazu. Man isst sie gerne in guter Tradition - vor der Fastenzeit noch einmal fettreich essen - oder weil sie angeblich den vielleicht zu viel genossenen Alkohol „aufsaugen“ oder weil es einfach in die noch winterliche Zeit passt.

Die Ursprünge des Saisongebäckes sind nicht eindeutig. Die Wiener meinen, die Herstellung wäre auf ihre Bäckerin Cäcilie Krapf zurückzuführen, die Ende des 17. Jahrhunderts so genannte Cillikugeln zubereitete und sie in der Faschingszeit mit eingekochten Früchten füllte. Auch die Berliner beanspruchen die Erfindung für sich. Ein dort ansässiger Zuckerbäcker habe aus Hefeteig ein rundes Gebäck nach Vorbild von Kanonenkugeln hergestellt. Angeblich wollte er als Kanonier unter Friedrich dem Großen dienen. Als Feldbäcker durfte er beim Regiment bleiben, obwohl er wehruntauglich war. In Berlin heißen die Krapfen aber gar nicht Berliner sondern Pfannkuchen, weil, so die Überlieferung, die Ballen ursprünglich in mit heißem Fett gefüllten Pfannen gebacken wurden.

Beim Genuss von Mutzenmandeln oder Krapfen sollte man allerdings auch bedenken, dass es sich um kleine „Fettbomben“ handelt. Mutzenmandeln werden aus einem fettreichen Mürbeteig hergestellt und verglichen zum Gesamtvolumen nehmen sie beim Frittieren viel Fett auf. Ein einziges Stück dieser kleinen Gebäcke kann bis zu fünf Gramm Fett enthalten. Dagegen weist ein Berliner, der etwa 80 Gramm wiegt, mit neun Gramm pro Stück relativ gesehen weniger Fett auf.
Da in der Fritteuse bei hohen Temperaturen und längerem Gebrauch des Frittierfettes auch gesundheitsschädliche Stoffe wie Transfettsäuren oder Acrylamid entstehen können, gelten beim Abbacken die Regeln: Vergolden statt verkohlen! Frittieren Sie bei Temperaturen bis zu 175 °C. Wechseln Sie das Frittierfett angemessen häufig.

Essen sie insgesamt ausgewogen und nicht zu kalorienreich! Und genießen Sie in diesem Sinne die leckeren Traditionsgebäcke ohne schlechtes Gewissen.


Weitere Informationen:
Acrylamid - ein altbekanntes Risiko aus heutiger Sicht
Transfettsäuren


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